Die Republik Sambia liegt in Herzen Afrikas und ist für die unglaubliche Artenvielfalt und die Herzlichkeit der Menschen bekannt. Sambia bietet Reisenden ausserdem einige der weltweit besten Safari Möglichkeiten, einen Einblick in das "wahre Afrika" und die Victoria Fälle, ein wahres Naturwundern und UNESCO-Weltkulturerbe. Linda war im Sozialeinsatz in Sambia und hat sich im Bereich Gesundheit engagiert. Hier könnt ihr lesen, was sie alles erlebt hat:
„Ich heisse Linda und habe mich entscheiden, drei Wochen Sozialeinsatz in einem Medical Project in Sambia zu leisten, um mir Praxiserfahrung aneignen zu können. Die Reise nach Livingstone klappte hervorragend und ich wurde von African Impact am Flughafen abgeholt. Die Unterkunft war einwandfrei, sehr sauber und bestens geeignet für eine Horde Volontäre (ca. 20 Stück). Der erste Tag am Projekt war der Schlimmste, da bereits eine funktionierende Gruppe besteht, man niemanden kennt und keine Ahnung hat wo was zu finden ist. Es dauerte auch einen Moment, bis ich mir alle Namen der Organisationen und der Volontäre merken konnte. Doch jeder der am Projekt arbeitet hatte mal wie ich angefangen und so findet man schnell Anschluss an die Gruppe, so als hätte man schon immer dazugehört.
Einmal in der Woche werden in den verschiedenen Distrikten um Liviningstone die Babys gewogen. Dann kommen die Mütter mit ihren Babys zu den Kliniken und wir mussten die Babys wiegen und das Gewicht in einer Kontrollkarte registrieren. Gleichzeitig kontrollierten wir auch, ob die Babys alle Impfungen gemäss Zeitplan erhalten hatten. Zur Arbeit im Spital gehörten auch die administrative Patientenaufnahme und die Grunduntersuchung der Patienten.
Es gab unzählige Tage, da fühlte ich mich einfach gut. Das Lächeln einer 90 jährigen Frau, der ich helfen konnte machte mich unglaublich glücklich oder auch wenn man jemandem zu spüren gibt, dass es sich durchaus lohnt die Hoffnung nicht aufzugeben. Die Dankbarkeit die die Menschen einem entgegenbringen ist nicht in Worte zu fassen – selbst wenn man jemandem nur ein Medikament gegen Kopfschmerzen in die Hand drückt.
„Reading Club“ gab man den Schülern Nachhilfe im Lesen und Schreiben. Wenn man beim „Farming“ Projekt eingeteilt war, musste man auf der nahegelegenen Farm helfen die Pflanzen zu bewässern, Unkraut zu jäten und zu sähen. Das Wasser für die Bewässerung wird jeweils, ganz urban, am nächsten Wasserloch geholt und von Hand zu den Beeten getragen – ein ganzer Nachmittag lang bei 40°C. Eine weitere Möglichkeit bestand darin, im Altersheim Zeit mit den Menschen der älteren Generationen zu verbringen und zum Beispiel mit diesen Bingo und Memory zu spielen.
Ich hatte die Ehre und durfte im Staatsgefängnis von Livingstone eine HIV/AIDS Schulung durchführen. Mit Plakaten, Bildern und Zeichnungen klärte ich die Gefangen über Sex, sexuelle Kontakte in verschiedenen Gruppen, Homosexualität, Übertragungsmöglichkeiten von Krankheiten (im speziellen von HIV) auf. Diese Aufgabe war eine der Eindrücklichsten überhaupt, denn man bekommt zu spüren, wie wenig die Menschen dort über HIV wissen und wie dankbar sie sind, wenn man das Wissen zu ihnen trägt und sie mit einfachsten Mitteln schult. Man steht in direktem Kontakt mit den Gefangenen und begegnet ihnen auf derselben Augenhöhe – es interessierte mich nicht warum sie im Gefängnis waren.
Der erste und der letzte Tag sind die schlimmsten. Denn so ungern man ankommt und sich dabei fragt: „habe ich wirklich die richtige Entscheidung getroffen, alleine hierhin nach Sambia zu kommen“. Genau so ungern verlässt man das Projekt auch wieder. Man hat so viele neue Freunde gefunden – sehr gute und enge Freunde die einem halfen die zum Teil schlimmen Schicksale der Patienten zu verarbeiten. Der letzte Tag war schlimm, ich wollte einfach nicht abreisen. Die Menschen, die Arbeit und natürlich meine Volontärfreunde waren mir in der kurzen Zeit enorm ans Herz gewachsen. Wenn man möchte und bereit dafür ist, bekommt man sehr viel Verantwortung übertragen – denn es geht in armen Ländern wie Sambia jeden Tag um Leben und Tod.