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Mein Sozialeinsatz in der Pilgerstadt Santiago de Compostela

Geschrieben von Jonas | 03.07.13 07:49

Es nimmt uns immer wieder Wunder:
Wie ergeht es den Menschen, die bei uns Sprachreisen oder Praktika buchen? Deshalb freut es uns sehr,
diesen Erfahrungsbericht von Susanne in den Händen halten zu dürfen und ihn mit Ihnen, unseren lieben Blog-Lesern zu teilen. Susanne berichtet innerhalb dieses Beitrags über ihren 2-wöchigen Sozialdienst im Pilgerbüro von Santiago.

"Meine Reise führte mich zuerst nach Madrid. Die Hauptstadt Spaniens mit ihren schönen Gebäuden, dem Betrieb auf der Strasse, den Tapas-Bars und überhaupt den Menschen mit ihrer offenen Art; diese Dinge wissen mich immer wieder aufs Neue zu begeistern. Die Schule "Estudio Sampere" liegt im schönen Salamanca-Viertel. Im Quartier hat es diverse Bars und Läden . Zur Cibeles, der Gran Via und dem Retiropark gelangt man in wenigen Geminuten. Die Schule wurde 2012

frisch renoviert. Sie ist vom Flughafen mit der Metro in ca. 30 Minuten erreichbar und ist optimal an die öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden. Madrid ist immer eine Reise wert, finde ich und fand ich. Unbedingt sollte man unter anderem dem alten Markt einen Besuch abstatten."

Susanne kam also zunächst nach Madrid, wo sie jedoch bald wieder weiter musste.

"Mit dem öffentlichen Bus fuhr ich in knapp 2 Stunden von Madrid nach Salamanca weiter. Salamanca ist die Wiege der spanischen Sprache. Man sagt, hier spreche man angeblich  das beste Hochspanisch. Die in Salamanca lokalisierte Universität existiert seit dem 12. Jahrhundert und besitzt ein beeindruckendes Gebäude, wie ich fand. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die alte und die neue Kathedrale, an deren Turm noch die Risse zu sehen sind, die vom berühmten "Erdbeben von Lissabon" herstammen. Nicht verpassen darf man meiner Meinung nach ebenfalls die Casa de las Conchas, ein Palast im Stadtzentrum, der mit mehr als 300 Jakobsmuscheln verziert ist."

"Salamanca liegt am Jakobsweg, der "Via de la Plata", die von Sevilla nach Santiago führt.
Das Leben brodelt demensprechend auch bei Nacht: Überall gab es Bars, wo sich die Spanier (und wir) zum Apéro trafen. Zu einem solchen Apéro gehört auch zu jedem Getränk eine obligatorische "Tapa", was ein "kleines Häppchen" auf Spanisch bedeutet,
welches gratis zum Drink gereicht wird. (Gastfreundschaft! Mal wieder...)"

Durch das Land Spanien reist man gut mit Bussen. Dies tat auch Susanne, ehe sie an ihr endgültiges Ziel pilgerte:

"Nach einer weiteren 5-stündigen Busfahrt erreichte ich am späten Abend Santiago de Compostela. Das Pilgerwesen dominierte sogleich augenscheinlich die Stadt. (Santiago gehörte im Mittelalter neben Rom und Jerusalem zu den bedeutendsten Pilgerzielen.)
Auch heute brach der ewige Pilgerstrom nicht ab! Ein interessanter Fakt, welchen ich lernen durfte ist der folgende: Jährlich treffen um die faszinierende sage und schreibe 80'000 Fuss- und Fahrradfahrer in Santiago ein."

Santiago: UNESCO Weltkulturerbe
"1985 wurde Santiago durch die Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Um 12 Uhr Mittags fand jeweils die Pilgermesse statt und mit etwas Glück konnte man sogar das Zeremoniell des Botafumeiros beobachten.

(Nice to know: Der Botafumeiro ist ein riesiges Weihrauchfass, welches von 5 Männern, den "tiraboleiros", durch das Querschiff der Kathedrale geschwungen wird.) Auf keinen Fall verpassen sollte man den Abastos- Markt. Hier werden die kulinarischen Schätze Galiciens angeboten: "vieiras", "zamburiñas", "gambas", "navajas", um nur einige spanischen Meeresfrucht-Delikatessen zu nennen. In der Bar um die Ecke konnte man sich sympathischerweise sogar seinen Einkauf persönlich zubereiten lassen!"

Unter dem Strich kann meiner Meinung nach Folgendes festgehalten werden: Santiago ist nebst den oben erwähnten Positiv-Fakten auch ein idealer Ausgangspunkt für Exkursionen (man kommt leicht nach Finisterre und Muxia, den Cies-Inseln, A Coruña oder Orense).

Wie hat Susannes Sozialeinsatz ausgesehen? Sie erzählt es uns:
"Ich habe in Santiago einen 2-wöchigen Sozialeinsatz im Pilgerbüro absolviert. Das war eine einmalige Erfahrung; ich habe den Kontakt mit den spanischen Arbeitskollegen und auch den Pilgern sehr genossen. Die Arbeit war jedoch recht anspruchsvoll."

"Ich sollte "compostelas" (die Pilgerurkunden) ausstellen. Dazu musste man aber alle Jakobswege, die in Santiago enden, kennen, die Stempel der Pilger kontrollieren und schliesslich die Urkunde mit den Namen in Latein in der richtigen Deklination ausstellen. Da habe ich am Abend jeweils Hausaufgaben gemacht. Wie früher in den guten alten Zeiten!"

Susanne scheint, anhand ihren zahlreichen Schilderungen innerhalb ihres Berichtes, eine tolle und unvergessliche Zeit in Spanien gehabt zu haben.