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Spanisch lernen – Achtung falsche Freunde!

Geschrieben von Patrick | 07.09.16 11:00

Spanisch ist eine der schönsten Sprachen der Welt. Der Klang, das Temperament und die entspannte Kultur verzaubern schon lange Sprachstudenten aus der ganzen Welt. Doch was solltest du beim Spanisch lernen beachten? Es gibt da einige knifflige Tipps und Tricks, die es sich lohnt zu wissen.

Was du über Spanisch wissen solltest

Wusstest du eigentlich, dass Spanisch die zweitschnellste Sprache der Welt ist? Zugegeben, hierbei handelt es sich um das Spanisch aus Spanien, denn Lateinamerikaner sprechen meistens um einiges gemächlicher. Doch der Durchschnittspanier spricht laut einer französischen Studie 7,82 Silben in nur einer Sekunde. Kein Wunder, dass es bei einem solchen Sprachtempo manchmal schwierig wird, den Nachrichten zu folgen. Deutschsprachige Nachrichtensprecher sollen es nur knapp auf 6 Silben pro Sekunde schaffen, sodass sie in einer Minute fast 120 Silben weniger sprechen als Spanier. Aber nicht nur das Sprachtempo spielt eine Rolle beim Sprachenlernen.

Anerkannte Sprachforscher sind sich über eines einig; Fremdsprachen lernen und somit auch Spanisch lernen, steht und fällt mit der Motivation. Demnach soll es auch keine besonderen Sprachbegabungen geben. Wie gut du lernst, hängt davon ab, wie gerne du dich mit der Sprache beschäftigst. Häufig werden Fremdsprachen in der Schule mit lästigem Pauken und unangenehmen Überraschungstests verbunden. Bei einem Sprachaufenthalt ist dieser Stress glücklicherweise endlich vorbei. Hier entscheidest du dich ganz freiwillig zum Spanisch lernen, bereist ein fremdes Land und knüpfst Kontakte fürs Leben.

Tipps zum Spanisch lernen: Falsche Spanisch Freunde

Moment, du verstehst nur Spanisch? Genau darum geht es in diesem Abschnitt. Jede Sprache hat ihre Eigenarten und Wortgewandtheiten, die du besser vorher schon kennen solltest. Eine dieser Besonderheiten sind die sogenannten “falschen Freunde”. Aber damit sind nicht deine neuen Bekannten aus Spanien gemeint, sondern einfach nur typische Wörter, die dem Deutschen ähneln und daher häufig zu Missverständnissen führen.

Wenn dich jemand fragt, ob du etwas trinken möchtest, sagst du zum Beispiel nicht «ya» (Deutsch = schon), sondern «sí». Und auch die Blumen kommen in kein «vaso» (obwohl das Wort so aussieht und fast so klingt wie «Vase»), sondern in einen «florero». Ein «bombón» ist in Spanien auch kein Karamellbonbon, sondern eine Schokoladenpraline. Und es wird schwer den Weg anhand einer «carta» zu finden, denn das bedeutet «Brief». Für eine Karte nach unserem Verständnis musst du nach einer «mapa» fragen. Hier ist eine wunderbare Liste mit Wörtern, die zwar ähnlich wie im Deutschen aussehen, jedoch einen völlig anderen Sinn im Spanischen haben.

bombón (Praline) Bombon (caramelo)
bravo (mutig, wütend, tapfer, wild) brav (bien educado, bueno/a, serio/a)
camino (Weg) Kamin (chimenea)
carta (Brief) Karte (tarjeta, entrada, localidad)
complemento (Ergänzung, Vollendung) Kompliment (cumplido)
feria (Messe) Ferien (las vacaciones)
gimnasio (Fitnessstudio) Gymnasium (el bachillerato)
mantel (Tischdecke) Mantel (el abrigo)
mundo (Welt) Mund (la boca)
pase (Erlaubnisschein, Freikarte) Pass (pasaporte)
prisa (Eile) Prise (pizca)
rama (Ast, Zweig, Fach) Rahm (nata, crema)
rata (die Ratte) Rat (el consejo)
regalo (das Geschenk) Regal (la estantería)
talla (Körpergröße, Maß) Taille (cintura)
vaso (Glas, Becher) Vase (florero, jarrón)
ya (schon) ja (sí)

Tipps zum Spanisch sprechen

Kultur und Sprache hängen unzertrennlich zusammen. Das beeinflusst den Rhythmus der Sprache, was du wann sagen kannst und welche Sprachgewandtheiten einfach nicht üblich sind. Wenn du zum Beispiel sagen möchtest: „Hab eine schöne Zeit!“ und es wörtlich in „¡Ten un buen tiempo!“ übersetzt, wird dich wohl kein Spanier verstehen. Viel üblicher ist es zu sagen „Que te diviertas“, also „dass du dich amüsierst“. Aber wie du merkst, ist die umgekehrte Übersetzung im Deutschen genauso unüblich wie das Beispiel aus dem Spanischen.

Auch an der Kasse solltest du achthaben. Die Spanier unterscheiden nämlich zwischen „bolso“ und „bolsa“. Mit Letzterem ist eine Einkaufstüte gemeint, während ein „bolso“ sich auf eine Handtasche bezieht. Auf deiner Spanisch-Sprachreise wird dir dieser Fehler vielleicht häufiger auffallen. Genauso wie der lästige unbestimmte Artikel vor „otro“. In der Schweiz können wir jederzeit „noch EIN Bier“ bestellen, wenn du im Spanischen jedoch sagst „todavía una cerveza“ wird das kein Mensch verstehen. Anstatt dessen solltest du „otro“ benutzen, also „otra cerveza, por favor“. Der typischste Fehler der Deutschsprachigen ist jedoch, dass sie „una otra…“ sagen. Das hört sich in den Ohren eines Spaniers einfach nur falsch an. Nur gut, dass die Spanier grundsätzlich ein freundliches Volk sind und gern auch mal über kleine Sprachfehler hinwegsehen.

Und als Letztes noch eine kleine Anekdote. Als ich vor Kurzem in einem spanischen Hotel sass, hörte ich einen Restaurantbesucher seine Bestellung aufgeben. Der Kellner notierte alles wunderbar, bis der Kunde plötzlich sagte „Cola sin helado, por favor“. Daraufhin veränderte sich das Gesicht des Kellners in ein lebendiges Fragezeichen und kopfschüttelnd verliess er den Tisch. Was war geschehen? Der Tourist hatte gelernt, dass „helado“ „Eis“ bedeutet. Das ist auch so weit richtig, nur unterscheiden Spanier zwischen Speiseeis und Eis (also zum Beispiel in Form von Eiswürfeln). Er hätte sagen müssen „Cola sin hielo“. Leider habe ich am Ende nicht mehr mitbekommen, ob der Tourist nun Eiswürfel in seiner Cola hatte oder nicht. Aber du kannst dir diesen Tipp auf jeden Fall schon mal für deine nächste Spanienreise vormerken.