Interessierst du dich für die amerikanische Kultur und Geschichte? Dann hast du dich vielleicht öfters gefragt, warum in Amerika eigentlich Englisch gesprochen wird. Mit Amerika meine ich natürlich nicht den ganzen Kontinent, sondern in diesem Fall konkret die USA. Doch um das Ganze genau zu verstehen, müssen wir richtig weit zurück in die Geschichte gehen.
Auch wenn vermutet wird, dass europäische Kapitäne bereits um das Jahr 1000 den amerikanischen Kontinent betraten, wird als offizieller Entdecker vor allem Christoph Kolumbus anerkannt. Er entdeckte 1492 die Karibik und durch dieses Ereignis erfolgte auch die darauffolgende Besiedlung des Kontinents.
Insbesondere die englischsprachigen Siedlerkolonien liessen sich an der nordöstlichen Küste der Vereinigten Staaten nieder. Daher wurde Englisch hier besonders häufig gesprochen. Vor dem Unabhängigkeitskrieg von 1775-1783 gab es in den USA noch keine offizielle Amtssprache und die verschiedenen Bevölkerungsgruppen sprachen in ihrer eigenen Muttersprache. Als jedoch die Republik gegründet wurde, mussten die neuen Amerikaner sich für eine eigene Sprache entscheiden. Diskutiert wurde zum Beispiel über Hebräisch, Griechisch, Latein und auch Deutsch. Manche erwogen sogar eine Mischung aus indigenen Sprachen, jedoch gab es keine Mehrheit für diese Ideen.
Auf meiner letzten Reise in die USA erzählte mir ein älterer deutschstämmiger Mann, dass Deutsch fast zur Landessprache Amerikas geworden wäre. Laut ihm fehlte nur eine einzige Stimme. Freundlich lächelnd tat ich innerlich seine Worte als reine Wunschfantasie ab und wunderte mich, wie er auf einen solchen Gedanken gekommen war. Wieder zu Hause angekommen und an diesem Artikel sitzend, liess mich die Geschichte jedoch nicht los. Also hiess es für mich: Ab ins Internet und recherchieren. Und tatsächlich, ich bin fündig geworden! Das Ganze nennt sich nämlich die Muhlenberg-Legende.
Nur gut, dass es nicht geklappt hat, denn sonst wäre vielleicht ein Englisch Sprachaufenthalt in den USA gar nicht möglich. Die Wichtigkeit der deutschen Sprache ist jedoch nicht zu unterschätzen. Denn tatsächlich ist Deutsch immer noch die zweithäufigste Sprache in North Dakota und South Dakota, auch wenn die meisten deutschstämmigen Amerikaner heute gar kein Deutsch mehr sprechen.
Allerdings gibt es ein paar deutsche Wörter, die hartnäckig ihren Weg in den amerikanischen Sprachraum gefunden haben. Ein paar Beispiele hierfür kommen besonders aus der Gastronomie, aber auch Bildungsvokabular ist dabei. Hier sind meine Favoriten.
Essen: Muesli, Knackwurst, Sauerkraut, Pils
Bildung und andere Bereiche: Kindergarten, Angst, Zeitgeist, Lebensraum, Rucksack, Hausfrau, Kitsch, zigzag (von Zickzack)
Auch wenn Englisch als offizielle Amtssprache der USA gilt, ist Englisch auch nicht immer gleich Englisch. Das kannst du vor allem feststellen, wenn du das amerikanische und das britische Englisch vergleichst. Selbst in den Vereinigten Staaten gibt es durchaus unterschiedliche Akzente und Dialekte, die je von der Kultur und der Region, aber auch von sozialen Gegebenheiten abhängen. Ausserdem macht gerade in den Südstaaten Spanisch dem Englischen echte Konkurrenz. Weltweit ist die Bedeutung der englischen Sprache jedoch nicht mehr wegzudenken, da es seit der Globalisierung die gängigste Verständigungssprache für Wirtschaft, Technik, Wissenschaft und das Internet ist.
Übrigens, wenn du mehr über den amerikanischen Akzent herausfinden möchtest, solltest du unbedingt unseren Artikel zum Vergleich zwischen britischem und amerikanischem Englisch lesen.