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Weihnachten weltweit: kuriose Bräuche & Traditionen

Geschrieben von Viktoria | 20.12.17 15:00

Weihnachten ist das Fest der Freude, der Familie, der Liebe. Wenn sich das Jahr dem Ende entgegen neigt, warten alle gespannt auf den Höhepunkt der Festtage. Hell leuchtende Weihnachtsbäume, verführerisch duftende Plätzchen und das grosse Schlemmen mit der ganzen Familie – so kennen und lieben wir die besinnliche Zeit im Kreise unserer Liebsten.

Doch wie sieht das in anderen Teilen der Welt aus? Wird in Asien und Afrika überhaupt Weihnachten gefeiert? Kommt auch bei hochsommerlichen Temperaturen in Kuba oder Mexiko festliche Stimmung auf? Was macht eigentlich das Christkind, wenn Santa Claus in den USA die Geschenke bringt? Wir haben kuriose Bräuche und Traditionen aus anderen Ländern gesammelt und zeigen dir, wie Weihnachten weltweit gefeiert wird.

Weihnachten international: Leckereien und Festtagsschmaus

Ähnlich wie bei uns dreht sich das Fest überall vor allem ums Essen. Während die Italiener sehnsüchtig auf ihre süssen Kuchendesserts Panettone und Pandoro warten und die Engländer auf den beliebten Plumpudding am ersten Weihnachtsfeiertag schwören, geht es bei den Franzosen herzhaft zu. Sie sind mit Abstand Spitzenreiter in Sachen winterlicher Köstlichkeiten, denn ein richtiges Weihnachtsessen, die traditionelle „Réveillon“ besteht aus ganzen sieben Gängen und 13 verschiedenen Nachspeisen. Mit Käseplatten, gefülltem Truthahn, Gänsetopfleber, Muscheln, Pasteten etc. machen sie ihrem Ruf als Genuss- und Feinschmecker-Nation insbesondere an Weihnachten alle Ehre. In Japan darf eine leckere Torte nicht fehlen. Immerhin muss der Geburtstag von Jesus ja gebührend gefeiert werden.

Geschenke weltweit: Bräuche und Traditionen

Das Christkind ist in den USA gänzlich unbekannt. Dort klettert Santa Claus durch die Schornsteine und verteilt die Geschenke in den Socken am Kamin. Wusstest du, dass in Island 13 Kobolde die Geschenke bringen? In Russland ist Väterchen Frost mit seiner Enkelin, dem Schneemädchen, dafür verantwortlich. Er ist sowas wie ein magischer Zauberer, der für den schneeweissen Winter sorgt. Eine Bescherung der anderen Art gibt es bei sommerlichen Temperaturen in Tansania. Dort kennt man die klassischen Geschenke, die es bei uns gibt, nicht. Stattdessen gönnen sich die Einwohner ein nagelneues Outfit und führen die schicke Kleidung in den fröhlichen Gottesdienst aus. Auch in Australien ist es an Weihnachten warm. Trotzdem stellen die Kleinen an Heilig Abend ein Glas Milch mit einer Möhre auf das Nachtschränkchen, als kleine Stärkung für die hart arbeitenden Rentiere. In Mexiko muss man sich bis zum 6. Januar gedulden. Dann erst hat Jesus seine Geschenke von den Heiligen Drei Königen erhalten. In Italien treibt dann die gutherzige Hexe Bufana ihr Unwesen in den Kaminen. Während den braven Kindern ihre Wünsche nach Spielzeug erfüllt werden, bekommen die anderen nur ein Stück Schokolade.

Dekoration weltweit: von leeren Krippen bis Lametta

In Indien leben nur wenige Christen, aber die verstehen was von auffälliger Weihnachtsdekoration. Kunterbuntes Krepppapier schmückt die Kirchen und versetzt die Gemeinde in Festtagsstimmung. Neben geschmückten Tannenbäumen, haben vor allem Krippen einen hohen Stellenwert in anderen Ländern. In Peru baut nicht nur jede Familie ihre Eigene Zuhause, sondern besucht auch die riesigen Krippen mit lebensgrossen Figuren in der ganzen Stadt. Doch erst am 24. Dezember legen sie das Jesuskind hinein und feiern dann zusammen bei einem spektakulären Feuerwerk. Die Libanesen züchten zum Schmücken sogar ihre eigenen Keimlinge. Bohnen- oder Linsensamen wachsen in einem Teller mit Watte heran und bringen das blühende Leben in die kleine Krippe. Meister in Sachen schriller Beleuchtung sind allen voran die Amerikaner. Die pompösen Beleuchtungen im Garten arten zu regelrechten Wettbewerben in der Nachbarschaft aus. Es leuchtet und funkelt, wohin du schaust. Wenn die Schweden dann am St.-Knuts-Tag im Januar genug von der glitzernden Dekoration haben, fliegt der Weihnachtsbaum einfach aus dem Fenster.

Weihnachten feiern mal anders: ungewöhnliche Traditionen

Die glückselige Zeit wird in Spanien mit der traditionellen Weihnachtslotterie eingeleitet. In England, Schottland und Irland kommst du um das Küssen unter dem Mistelzweig nicht herum. Aber wusstest du, dass in Japan Weihnachten so romantisch wie der Valentinstag gefeiert wird? In Griechenland brennt das Kaminfeuer 12 Tage im Dezember, um Kobolde zu verscheuchen. Und in Norwegen werden alle Besen versteckt, damit Hexen und Geister nicht herumspuken. Lustiger geht es da in Schweden zu, wenn sich die ganze Familie am 24. Dezember Donald Duck-Sendungen im Fernsehen ansieht. Die Engländer verbrennen ihre Wunschlisten und Briefe an den Weihnachtsmann, damit er sie aus dem Rauch lesen kann. Die ganz Mutigen stürzen sich beim jährlichen Peter Pan Cup Swimming Race für den guten Zweck ins eiskalte Seewasser. Ein beliebter Brauch in Mexiko sind die sogenannten „Posadas“. In neun Tagen, die Marias Schwangerschaft symbolisieren, ziehen die Menschen wie bei Maria und Josefs Herbergssuche von Haus zu Haus. Zum grossen Finale dürfen die Kinder dann selbstgebaute Piñatas zerschlagen, die für böse Taten stehen. Danach werden die Kleinen mit den „Gaben Gottes“ in Form von Süssigkeiten belohnt.

Auch wenn Weihnachten weltweit sehr unterschiedlich gefeiert wird, ist eins überall gleich: es ist ein besinnliches Fest für die ganze Familie. Also egal, ob schlicht und einfach bei Saitenwürstchen und Kartoffelsalat oder extravagant zwischen glitzernden Lichterketten und singenden Rentierfiguren, wir wünschen: Frohe Weihnachten!