In jedem von uns schlummert ein Talent. Der eine kann blind Klavier spielen, der andere ist ungeschlagen im Stabhochsprung. Wir haben alle ganz unterschiedliche Leidenschaften und Stärken. Im Gegensatz zu den sportlichen Überfliegern, musikalischen Naturtalenten oder künstlerischen Superstars, kann Sprachenlernen jeder. Wenn du dich mit einer Fremdsprache vertraut machst, siehst du schnell Fortschritte. Egal, ob du an der Uni Sprachen lernst, sie in deinem privaten Umfeld gebrauchst oder auf einer Sprachreise direkt mit Einheimischen übst, Sprachkenntnisse zahlen sich aus und eröffnen dir Türen in fremde Welten. Doch nicht jeder lernt auf gleiche Art und Weise. Unsere Sinnesorgane sind unterschiedlich gut ausgeprägt und nehmen Reize ganz verschieden wahr. Es gibt diverse Methoden sich erfolgreich neues Wissen anzueignen. Wenn du herausfindest, welcher Lerntyp du bist, kannst du gezielte Techniken anwenden: zum noch effektiveren Sprachenlernen.
Richtig Sprachenlernen: welcher der vier Lerntypen bist du?Du hast das Gefühl, dir Dinge besonders gut merken zu können, die du direkt vor dir gesehen hast? Ein Schaubild, ein Diagramm oder dieses lustige Bild, das dir nicht aus dem Kopf geht? Gut möglich, dass dein Sehsinn besonders gute Beziehungen zu deinem Sprachzentrum hat. Dann ist es sinnvoll viel zu lesen, ganze Bücher zu verschlingen oder selbst Texte zu schreiben. Beim Lernen von neuen Vokabeln kannst du Karteikarten benutzen und diese individuell gestalten. Benutze Farben, Formen und Bilder, um dich besonders daran zu erinnern. Willst du dir zum Beispiel Ausdrücke merken, die dir beim Restaurantbesuch weiterhelfen? Dann male dir einen Ablaufplan auf. Lernposter unterstützen dich beim Sprachenlernen ungemein, insbesondere wenn sie kreativ und unterhaltsam sind. Wenn du sowieso gerne Filme oder Serien schaust, schalte doch mal die Untertitel ein und lerne ganz nebenbei.
Aufmerksam zuhören ist für dich kein Problem? Dann kannst du auf unzählige bewährte Lernmethoden zurückgreifen. Texte solltest du laut vorlesen und dich dabei aufnehmen, sodass du sie dir wieder anhören kannst. Wenn du wichtige Ausdrücke übertrieben betonst und deinen Vorträgen eine besondere Melodie verleihst, wirst du sie sicher nicht so schnell vergessen. Auch professionelle Hörbücher und Podcasts werden dir helfen, deine Sprachkenntnisse zu verbessern. Stimmungsvolle Chart-Hits in deiner Fremdsprache setzen sich sowieso schnell im Kopf fest und du kannst fröhlich den Text mitsingen.
Bewegung ist eher dein Ding? Dann solltest du ausprobieren, was du gerade lernst. Platziere zum Beispiel Vokabeln im Zimmer und laufe immer dieselbe Strecke, bis du weisst, welche aufeinanderfolgen. Du kannst Dialoge im Rollenspiel aufführen und zu bestimmten Wörtern spezielle Bewegungen machen. Bastle dir Modelle oder schneide Figuren aus. Je ausgefallener und absurder du deine Methoden findest, desto mehr festigen sie sich in deinem Gehirn und machen Sprachenlernen zum Kinderspiel.
Du lernst am allerliebsten in Gesellschaft? Lade deine Mitstudenten ein und diskutiert nochmal über das Thema, welches ihr im Unterricht behandelt habt. Erklärt es euch gegenseitig und fasst es für den anderen nochmal zusammen. Stellt euch Fragen und überprüft, ob ihr auch die richtige Antwort parat habt. Selbst ohne Lernpartner im näheren Umfeld, kannst du als kommunikativer Typ online in Social Media oder Foren fleissig kommentieren und dich mit Nutzern austauschen. Interessante Debatten über die Rechtschreibung oder grammatikalisch korrekte Verwendungen helfen dir dabei, dir Neues zu merken.
Findest du dich in einem der beschriebenen Charaktere wieder? Egal, was du für ein Lerntyp bist, es gibt für jeden den richtigen Weg. Meistens überschneiden sich die verschiedenen Kategorien oder ergänzen sich auch. Sprachenlernen kannst du so, wie es dir am meisten Spass macht und wie es dir am leichtesten fällt. Eines ist sicher: viele Wege führen nach Rom. Viel Erfolg!