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Wie können die das bloss essen?! -  Kulinarische Grenzen

Geschrieben von Jonas | 30.09.13 17:52

Dass Reisen gemäss klassischer Definition neue Orte entdecken heisst, wissen wir ja alle. Was uns jedoch nicht immer im 'Ober'-Bewusstsein verankter ist, ist die Tatsache, dass es in anderen Ländern auch zwangsmässig immer auch Verschiedenartiges zu speisen gibt. (Wir lassen jetzt einmal die Globalisierung ausser Acht, die es uns mittlerweile ermöglicht, weltweit das gleiche Essen zu bekommen...!) Innerhalb dieses Posts widmen wir uns geschmacklichen Spezialitäten, aromatischen Eigenheiten einiger herausgepickter kulinarischer Länderbeispiele.
Bon Appetit!

Japan: Wenn in Japan das Znüni-Täschli ausgepackt wird, essen die japanischen Kids nicht etwa (wie in der Schweiz so üblich) ein Rüebli oder ein Farmer Stängel, nein! Japans Kids essen gerne fischig; getrocknete Tintenfische sind die eiweisshaltigen Farmer Japans!

Alaska: In Alaska werden Schafsköpfe leidenschaftlich verschmaust und besonders die Augen des Schafs gelten da als Delikatesse, genauso wie auch die Schafszunge. Manchmal kann es auch vorkommen, dass zwischen Schafs- und Elchkopf abgewechselt wird.

Vietnam: Die sogenannte 'Tiet Canh' Suppe besitzt von Natur aus eine Tomatensuppenfarbe. Tomaten hat es hier jedoch nur scheinbar drin. Die vietnamesische Köstlichkeit wird zu 100% aus Entenblut angefertigt!
Nebst dem Entenblut werden geraspelte, geröstete Erdnüsse auf die Entenblutsuppe gestreut. Die Suppe hat ihren kulinarischen Weg jedoch über die vietnamesischen Landesgrenzen hinaus gefunden und so erhalten Mutige und Experimentierfreudige die 'Tiet Canh'-Suppe auch hierzulande beim Vietnamesen des Vertrauens.

Sardinien: Nein! Irrtum! Hier geht es trotz Sardinien nicht um Sardinen, sondern um einen gewissen aus Sardinien stammenden Käse, namens 'Casu Marzu'. Dieser Käse ist aus Schafsmilch und durchlebt (im wahrsten Sinne durch'lebt') einen langwierigen Reifeprozess, ehe er zum Verzehr gereicht wird.
Im Verlauf des Reifeprozesses bildet der Casu Marzu Lebensräume in seinem Innern aus – bald sind Maden im Käse! Die Maden sorgen für eine geschmackliche Abrundung und Fermentierung des Käses, der als Delikatesse gilt.
Deshalb gilt hier wohl: Besser eine Made im Käse, als eine Made im Speck!

Schottland: Haggis ist kein unbekanntes Gericht, sondern das Nationalgericht Schottlands (analog zum Schweizer Fondue). Jedoch besteht Haggis nicht aus Schmelzkäse, sondern ist ein gefüllter Kalbsmagen. Womit wird der Kalbsmagen denn gefüllt? Richtig, mit Innereien; Herz, Niere, Leber, Blut.

China: In China werden geschätzterweise aus der Ming Dynastie stammende 1000-jährige Eier als Delikatesse verspeist. (1000-jährige Eier?! Muss ja fast eine Delikatesse und keine Massenware sein. Denn wären die Eier Massenware, hätten die Hühner vor 1000 Jahren auf Hochbetrieb Eier legen müssen!).
Aber dieser Gedankenweg ist eine Sackgasse: Denn die 1000-jährige Eier heissen nur 1000-jährige Eier! (Wer hätte das gedacht?): Die Eier werden hergestellt, indem Enteneier in eine Gewürslake aus Anis, Szechuanpfeffer, Kümmel etc. eingelegt werden und drei Monate so verweilen. Das Eiklar färbt sich dabei dann braun und das Eigelb wird grünlich.
Serviert werden 1000-jährige Eier mit Sojasauce, Ingwer und Essig.

Quellen:

GQ Magazin: http://www.gq-magazin.de/leben-als-mann/features/topliste-delikatesse-oder-mutprobe

Focus Online: http://www.focus.de/reisen/service/tid-17025/exotische-gerichte-essen-zwischen-ekel-und-genuss_aid_474935.html