Tanja war 10 Wochen im Sprachaufenthalt in Costa Rica, um Spanisch zu lernen. Lies hier ihren Bericht:
Nachdem ich mein Bachelorstudium an der Universität Bern erfolgreich abgeschlossen hatte, brauchte ich eine Pause vom Uni-Leben. Ich entschied mich, 10 Wochen nach Costa Rica zu reisen, spanisch zu lernen und das Land zu bereisen. Während vier Wochen besuchte ich die Sprachschule in San José und wohnte bei einer Gastfamilie. Die darauffolgenden zwei Wochen reiste ich in Costa Rica herum. Danach arbeitete ich eine Woche in einem Waisenheim, wo ich mich aber leider nicht sehr wohlfühlte. Aus diesem Grund besuchte ich die letzten drei Wochen erneut die Sprachschule in San José und arbeitete auf freiwilliger Basis in einem Shop. Ich verbrachte eine super Zeit in Zentralamerika und erinnere mich gerne zurück.
Die Sprachschule in San José
Die Sprachschule COSI San José liegt in Zapote, etwas ausserhalb vom Zentrum San José. Ich war von Anfang an begeistert von der Schule. Sie ist freundlich eingerichtet und sehr familiär. Ich hatte nie das Gefühl, nur unter Schweizern zu sein. Ich ging mit Schülern unterschiedlicher Nationalitäten zur Schule (aus Amerika, Belgien, Frankreich, Deutschland und der Schweiz).
In jeder Pause gab es frische Früchte, Fruchtsaft, Kaffee, Tee und Brot. An der Rezeption halfen die Mitarbeiter von COSI zu jedem Anliegen gerne weiter. Sie bemühten sich jedes Mal, die Wünsche der Schüler zu erfüllen. Auch bei der Planung meiner Reise waren sie hilfsbereit und unterstützten mich. Während der Woche wurden Aktivitäten von der Schule aus organisiert. So lernte ich costa-ricanisch kochen, konnte einen Salsa-Kurs besuchen und ging mit meinen Mitschülern und Lehrern ins Kino. Auch das Partyleben kam nicht zu kurz. Mit den Taxis ist man in San José sicher und schnell unterwegs und es ist erst noch günstig.
Je nach Anzahl Studenten und deren Niveaus, bekommt man beim Sprachaufenthalt in San José Einzelunterricht oder Unterricht mit maximal sechs Schülern. Ich hatte Glück und konnte die ersten vier Wochen einen Zweier-Unterricht geniessen und die letzten drei Wochen hatte ich sogar Einzelunterricht. Die Lehrer sind sehr freundlich und richten sich nach den Wünschen der Schüler. Aufgaben bekam ich teilweise sehr viele, jedoch konnte man jeder Zeit Feedbacks über Aufgabenmenge abgeben. Ich lernte schnell spanisch zu sprechen und hatte das Gefühl, dass ich jeden Tag viel dazulernte.
Gastfamilie
Während meiner Zeit im Sprachaufenthalt in San José konnte ich in einer Gastfamilie wohnen. Ich bekam morgens ein feines Frühstück, vor allem das bekannte Gallo Pinto (Reis mit Bohnen und Rührei) oder auch Käse-Omeletten wurden mir serviert. Auch beim Abendessen bekochte mich meine Gastmutter köstlich. Durch das Zusammenleben mit einer costa-ricanischen Familie lernte ich die Kultur, das Essen und die Sprache des Landes kennen. Falls ich einen nächsten Sprachaufenthalt plane, werde ich auf jeden Fall wieder bei einer Gastfamilie wohnen wollen.
Reisen
Während zwei Wochen ging ich in Costa Rica mit meinem Freund reisen. Die erste Woche nahmen wir den Bus an die karibische Küste nach Puerto Viejo. Von dort aus unternahmen wir Tagesausflüge nach Manzanilla an den Strand, in den Nationalpark Cahuita, oder besuchten Schokoladenplantagen. Dieser karibische Teil unterscheidet sich stark von den anderen Teilen Costa Ricas und ein Besuch ist dort lohnenswert. Das Essen, die Leute, die Sprache, alles ist anders und widerspiegelt den Reggea-Groove der karibischen Menschen.
In der zweiten Woche mieteten wir ein Auto und fuhren in den nördlichen Teil von Costa Rica. Wir besichtigten den Vulkan Poas und den Vulkan Rincon de la Vieja, gingen Kanu fahren bei Caño Negro, besuchten eine Schlangenfarm und lernten den Norden von Costa Rica kennen.
Freiwilligenarbeit in Costa Rica
Ich plante, während vier Wochen in einem Waisenheim zu arbeiten. Bereits nach wenigen Tagen war für mich klar, dass ich lieber noch weiter zur Schule gehen möchte, um das Maximum aus meinem Sprachaufenthalt herauszuholen. Das Umorganisieren bei COSI war überhaupt kein Problem und ich konnte auch für die letzten drei Wochen weiterhin zur Schule gehen. An drei Nachmittagen in der Woche arbeitete ich im Shop ‚Chietóñ Moreñ‘. Dort verkauften wir Produkte, welche von Indios hergestellt wurden. Auf diese Weise erfuhr ich mehr über die Ureinwohner von Costa Rica und konnte zudem in der Schule gelerntes versuchen umzusetzen.
Die 10 Wochen, die ich in Costa Rica verbrachte, waren für mich unglaublich schön. Das Erlernen einer anderen Sprache und das Entdecken einer neuen Kultur sehe ich als grosse, persönliche Bereicherung. Die Menschen, die ich während dieser Zeit traf, waren freundlich. Ich hoffe, weitere lateinamerikanische Länder bereisen oder, wer weiss, sogar noch einmal Costa Rica besuchen zu können. :)
Tanja A.