La Côte d’Azur – die azurblaue Küste hat nicht umsonst diesen vielversprechenden Namen. Ob die Filmfestspiele in Cannes oder das Mekka der Reichen und Schönen in Monaco, die Côte d’Azur in Frankreich hat vieles zu bieten. So reiht sich auch Antibes in die Reihe dieser klangvollen Städte für einen Sprachaufenthalt ein und verspricht nicht weniger als „Rêver en bleu“. Ob mein Traum erfüllt wurde?
Der lange Weg
Ich fuhr gemeinsam mit zwei Freundinnen nach Antibes, um neben Sonnenschein auch einige Wörter Französisch zu „tanken“. Die Busreise führte uns von Stunde zu Stunde näher an die langersehnten Strände. Nach 8 langen Stunden konnten wir dann zum ersten Mal, die Sonne im Meer versinken sehen. Kurz darauf erreichten wir den Carplatz und erhielten die Zuteilung zu unserer Gastfamilie. Hmm.. klingt nett: Eine nette Mittfünfzigerin mit Vorliebe für Katzen und zwei Söhnen in unserem Alter, was wollte man mehr? So bezogen wir also unsere Räumlichkeiten und legten uns erschöpft ins Bett… Die Stärkung war wichtig. Wie wichtig merkten wir erst am nächsten Tag...
Liberté, égalité… et la grève
Es war unser erster Schultag und wir merkten bald: Es gibt einen französischen Nationalsport und dieser heisst la grève… Wir warteten an der Bushaltestelle geduldig und schweizerisch pünktlich auf den Bus. Weit und breit tat sich nichts. Nach 20 Minuten kam uns ein älterer Herr entgegen und klärte uns auf: Es würde gestreikt, die Busse würden uns nicht zur Schule fahren... Also machten wir uns zu Fuss auf den Weg zur Sprachschule. Wir erreichten ca. 1h später mit derselben Verspätung die Schule – und wir waren längst nicht die letzten. Unsere Französischlehrerin informierte uns über die Gepflogenheiten der Franzosen und wir freuten uns schon auf die nächsten 2 „Wanderwochen“ zur Schule… und zurück ;-)
Sprache lernen mal anders
Unsere Französisch Sprachschule lag im Zentrum von Antibes und hatte einiges zu bieten. Wir erlernten die französische Sprache nicht nur mittels stierer Theorie sondern setzen unser Wissen in Umfragen, Spielen und Geschichten erzählen ein. Der Höhepunkt war für uns der Kino-Abend. Vor unserem Jugendsprachkurs hätte sich wohl keine von uns getraut einen französischen Film anzuschauen…
Freizeit – Shopping und Kultur
Unsere ausserschulischen Aktivitäten waren genauso vielfältig wie die Café’s und Bars rund um das Zentrum von Antibes. So besuchten wir unter anderem Cannes und Monaco und fühlten uns schon fast selbst wie Stars und Sternchen. Unsere Shopping-Ausflüge nach Nizza waren absolut einmalig! So kleideten wir uns also neu ein und freuten uns schon aufs Vorführen unserer Teile am Abschlussfest. Hätten wir gewusst was auf uns zukommen würde, ich glaube wir wären daheim geblieben...
„Wo liegt schon wieder Juan-Les-Pins?“
Unser letzter Schultag war vorbei und wir freuten uns auf die Abschiedsparty am selben Abend im Club „Le Village“. Wir machten uns auf den Weg – zu Fuss hatten wir die „Halbinsel“ ja schon ziemlich gut erkundet – nach Juan-Les-Pins, dem Edel-Viertel von Antibes. Mit einer Karte in der Hand und voller Vorfreude verliefen wir uns dann aber doch noch… und landeten zu dritt bei strömendem Regen in einer Telefonkabine. Schon bald darauf wurden wir vom Taxi abgeholt und völlig durchnässt nach Hause gebracht… Der Abend fiel ins Wasser, aber nicht unsere Laune. Wir liessen die wunderbare Zeit Revue passieren, genossen den Blick auf die stürmische See und begossen unsere Erlebnisse mit einer grossen Tasse heisser Schokolade…
Ob sich mein Traum erfüllt hat…? Nun, ich würde sagen: NEIN! Denn solch traumhafte Geschichten kann man sich nicht erträumen, man muss sie erleben…
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