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Au-Pair in den USA - eine wunderbare Erfahrung

Anne war als Au-Pair in Michigan (USA) und erlebte so einiges bei ihren Gastfamilien...

Die andere Seite des Au-Pair Lebens in den USA

Als ich in Michigan ankam, erkannte ich meine Au-Pair Gastfamilie sofort. Sie sah live genauso „perfekt" aus, wie schon auf den Fotos. Dieser Eindruck sollte aber leider nicht lange bleiben. Schon in den ersten Wochen erlebte ich das reinste Chaos. Die drei Kids Olivia (7), Remi (6) und Ashton (3) sahen zwar super süß aus, verhielten sich jedoch alles nicht so. Ich wurde schon an meinem ersten Tag einfach mit ihnen allein gelassen, es war so gut wie nie Essen im Kühlschrank, in meiner zweiten Woche fegte ein Tornado durch den Ort und wir hatten weder Telefon noch Internet und zu guter Letzt wurde mir dann auch offiziell von meinem Gastvater mitgeteilt, dass seine Frau die Scheidung will. Bald war mir klar, dass ich in dieser Familie nicht bleiben konnte, denn ich war einfach nur unglücklich. Also wandte ich mich an meine Koordinatorin, die vollstes Verständnis hatte und mich bei meinem Au-Pair-Care Rematch bestens unterstützte - auch wenn meine Gastmutter nicht einsehen konnte (oder wollte?), dass ich gehen wollte.

Die neue Gastfamilie

Nach langem Hin und Her bin ich also letztlich umgezogen: Vom Osten Michigans in den Westen. Meine Gastmutter holte mich persönlich ab und ich wusste von Anfang an, dass dies die richtige Entscheidung gewesen war. Auch mein Gastvater und die beiden Jungs, 5 und 8 Jahre alt, empfingen mich mit einer warmen Umarmung und dem Satz „Welcome Home, Anne!" .

Natürlich war auch diese Familie nicht einfach, ich habe sogar von vielen anderen Au-Pairs gesagt bekommen, dass ich es nicht leicht hätte, doch ich brauchte mich nur an meine erste Familie erinnern und wusste meine jetztige wieder zu schätzen. Sie waren sehr herzlich und in manchen Dingen alles andere als „amerikanisch". Zum Beispiel legte meine Gastmutter großen Wert auf Mülltrennung und drehte jedes Blatt Papier zwei Mal um bevor sie es wegschmiss. Wenn es mir schlecht ging bekam ich ein „Anne Sandwich": das heißt eine große Umarmung von der ganzen Familie. Ungefähr einmal im Monat hatte meine Gastmutter etwas an mir auszusetzen und war zickig, doch lernte ich schnell damit umzugehen und wusste: lass sie darüber reden, dann geht's ihr besser und in zwei Wochen wird sie dir wieder erzählen wie toll du doch bist! Und so war es auch.

Mein Fazit

Das Au-Pair-Jahr in den USA war alles andere als einfach und super anstrengend, doch im Nachhinein bleiben die positiven Aspekte in Erinnerung.

Außerdem weiß ich, dass ich eine zweite Familie in den USA gefunden habe. Ich habe sie nach meiner Rückkehr nicht vermisst, das gebe ich zu. Dennoch liebe ich meine Gasteltern und vor allem die Jungs und freue mich sie eines Tages wiederzusehen.

Zum Schluss möchte ich allen, die noch überlegen oder auch schon den Entschluss gefasst haben, als Au-Pair in die USA zu gehen, sagen: Macht diese wunderbare Erfahrung, aber bringt auch viel Kraft mit, denn ein leichter Job ist es nicht. Habt vor allem keine Angst davor, die Gastfamilie zu wechseln, es geht darum, dass ihr glücklich seid!

Ich habe in den 12 Monaten viele Dinge gelernt, bin sehr viel selbstbewusster, ruhiger und geduldiger geworden, vor allem aber offener für die Welt. Ich habe in den USA zu mir selbst gefunden und weiß jetzt wer ich bin und was ich will. So far, it was the best year of my life!

Jonas

Jonas

In den Winter arbeite ich als Skilehrer und im Sommer als Reiseleiter. Oder anders gesagt: Ich bin ständig unterwegs und auf der Suche nach neuen coolen Reisezielen. Die Nebentätigkeit als Blogger erlaubt es mir meine Erlebnisse mit anderen zu teilen.

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