Das Amazonasgebiet stand schon seit geraumer Zeit weit oben auf meiner der Liste der Orte, die ich einmal in meinem Leben unbedingt besuchen wollte. Im Mai war es dann endlich so weit. Meine Reise begann in Peru, genauer gesagt in der tollen Stadt Cuzco. In dieser Stadt sind indianische Spuren genauso vorzufinden wie koloniale, was ihr ein besonderes Flair verleiht. Ich verbrachte etwas Zeit in den Straßen und lernte Cuzco etwas kennen, bevor es mit meiner Reise weiterging. Vor allem mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und mich mit ihnen zu verständigen, hat mir gefallen, da für mich das einfach dazu gehört. Hier halfen natürlich meine Spanischkenntnisse, die ich mir zuvor in einem Sprachkurs angeeignet hatte. Allgemein kann man sagen, dass man in Südamerika ohne Spanisch nicht weit kommt und auch vieles verpasst, wie ich finde. Englisch ist zwar in touristischen Zentren und höherpreisigen Einrichtungen verbreitet, aber wenn man als Backpacker unterwegs ist, kommt man ohne Spanisch nicht weit. Und wie gesagt, für mich persönlich gehört die Kommunikation und der Austausch mit den Einheimischen zu solch einer Reise einfach dazu, denn sie ermöglichen mir so einen besseren Einblick in eine neue, fremde Kultur und eventuell auch mir selbst einen erweiterten Horizont sowie neue Sichtweisen. Oder man muss sich gleich für eine Gruppenreise nach Peru entscheiden, dann übernimmt der Guide die Vermittlung.
Das nächste Ziel meiner Reise war die Stadt Puerto Maldonado im Südosten Perus. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Madre de Dios (zu deutsch: Mutter Gottes), die an Bolivien und Brasilien grenzt und die südlichste Region im peruanischen Amazonasgebiet ist. Die Stadt selber liegt etwa 400 km östlich von Cusco im Amazonas-Tiefland und hat geschätzt knapp 75.000 Einwohner. Ich reiste mit einem abenteuerlichen Bus dorthin, in die Region der tropischen Regenwälder. Madre de Dios hat ihren Namen vom gleichnamigen Fluss, einem Amazonas-Nebenfluss. Ich war schon voller Vorfreude auf dieses Gebiet, denn es ist vor allem für seine intakten und besonders artenreichen Regenwälder, Vegetation und Tierwelt bekannt. Der Manu Nationalpark, das Tambopata Nationalreservat sowie der Nationalpark Bahuaja Sonene befinden sich unter anderem hier. Unser Guide Juan erklärte mir, dass die Naturschutzgebiete einige der letzten noch unberührten Primärwälder der Welt sind. In diesen Naturschutzgebieten gibt es einige Übernachtungsplätze für Touristen, die nur mit Booten zu erreichen sind. Nebenbei bemerkt lebt die Stadt Puerto Maldonado hauptsächlich vom Ökotourismus, dem Bootsbau für selbigen Zweck sowie Goldwäscherei und dem Anbau von Nüssen.
Die Stadt liegt direkt am Fluss und schon bald ging die Reise in die Amazonia-Lodge auch schon los. Über den Rio Madre de Dios kamen wir immer tiefer in den Wald und schließlich ins Lager. Die Landschaft war hier einfach wundervoll. Insbesondere die Isla Monkey (Affeninsel) hatte es mir als Affen-Fan angetan, eine besondere Insel, auf der einige Affenarten leben und sich auch den Menschen zeigen. Mit etwas Glück kommen sie sogar nah genug und lassen sich füttern. Die weitere Erkundungsreise in den Regenwald und die Flussfahrt war ein wundervolles und traumhaftes Erlebnis sowie eine Erinnerung, die ich sicher nicht vergessen werde. Allein die vielen Vogelarten, die wir beobachten konnten, geben einen Eindruck in die Vielfalt des Regenwaldes. Besonders begeistert war ich von den Aras! Aber auch andere Tiere wie z.B. Wasserschweine, Nasenbären und Faultiere haben wir zu Gesicht bekommen.
Am Tag der Heimreise war für mich selbst klar, dass ich wohl eines Tages auf jeden Fall wieder dieses lebhafte Land und die unvergleichliche Naturwelt Amazoniens besuchen würde.