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Sprachaufenthalt in Vancouver – Reisebericht von unserem Mitarbeiter

Unsere Gruppe bei einem Ausflug in Tofino

Ein Freund von mir war für einen Sprachaufenthalt in Vancouver. Seit seiner Rückkehr hat er nicht mehr aufgehört davon zu schwärmen. Die Stadt, die Menschen, das Wetter, ach einfach alles sei so toll gewesen. Ich bin zu diesem Zeitpunkt im Militär und kann es kaum erwarten endlich wieder „frei“ zu sein. Ein Sprachaufenthalt scheint mir deshalb eine tolle Idee und eignet sich ausserdem perfekt, um die Zeit zwischen Militär und Universität zu überbrücken. Und da er so von Vancouver geschwärmt hat, ist für mich klar: Da will ich auch hin!

Die Anreise nach Vancouver

Ladies and Gentleman please return to your seat and fasten your seatbelt. We are approaching Vancouver International Airport and will land in a few minutes. The weather in Vancouver is sunny with 20 degrees.

Die Durchsage des Piloten hat mich unfreiwillig aus meinem Schlaf gerissen. Als ich meinen Blick durch das Fenster nach draussen richte sehe ich in der Ferne die Skyline von Vancouver – der Stadt in welcher ich die nächsten 3 Monate leben und Englisch lernen werde. Ein mulmiges Gefühl bereitet sich in meinem Magen aus. Noch nie war ich für eine so lange Zeit im Ausland und erst recht nicht alleine. Was wenn es mir nicht gefällt? Was wenn ich meine Gastfamilie nicht finde? Was wenn ich erst gar nicht aus dem Flughafen komme weil mein Visa nicht gültig ist?

Das Flugzeug landet und der leichte Aufprall reisst mich aus meinen Gedanken. Vielleicht besser so. Kaum steht das Flugzeug still springen die ersten Leute auf, packen ihr Gepäck und stehen dann für eine gefühlte Ewigkeit im Gang. Wann lernen die Leute eigentlich dass es nichts bringt sofort aufzustehen wenn das Flugzeug landet? Dadurch öffnen sich die Türen auch nicht schneller…
Die ersten Leute beginnen auszusteigen und mein Sitznachbar gibt mir indirekt zu verstehen, dass es nun auch für mich an der Zeit wäre aufzustehen. Also gut, auf geht’s.

Gepäck holen und dann auf zur Einreisekontrolle. «How long are you going to stay in Vancouver? What’s the reason for your stay? Do you have a ticket for your return flight?» Leicht nervös und mit einer gebrochenen Stimme beantworte ich die Fragen des Einreisebeamten. Scheinbar waren meine Antworten richtig. Er verabschiedet mich mit einem «Alright, have a good time, eh» und lässt mich ziehen.

Willkommen Zuhause – Meine neue Familie für die nächsten 3 Monate in Vancouver

Am Flughafen werde ich von einem Mitarbeiter der Sprachschule abgeholt, welcher mich auch gleich zu meiner Gastfamilie bringt. Meine Gastfamilie lebt in Burnaby, einem Vorort von Vancouver, rund 20 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Das ist zu diesem Zeitpunkt das Einzige was ich weiss. Beim Haus angekommen werde ich gleich von einer kleinen, herzlichen Dame begrüsst während ein Mann, ich gehe davon aus, dass das ihr Mann ist, mein Gepäck nimmt und alles ins Haus bringt. Zeit zum Auspacken bleibt mir keine. Meine Gastfamilie hat ein Barbecue organisiert und ich darf da natürlich nicht fehlen. Während dem Barbecue lerne ich dann auch gleich Natalia, eine Brasilianerin, Kaz, ein Japaner sowie Elenora, eine Italienierin, kennen. Sie alle wohnen ebenfalls bei dieser Gastfamilie und sind bereits ein paar Wochen dort.

Mein Zimmer liegt im ersten Stock mit Blick auf die Strasse und hat alles was es braucht – ein gemütliches Bett, ein Schrank sowie einen Schreibtisch. Viel Zeit würde ich hier aber sowieso nicht verbringen, wie ich dann im Laufe meines Sprachaufenthalts merken werde 😉

Unten siehst du ein Bild von mir und meinen Mitbewohnern gemeinsam mit unserer Gastmutter Enza. Enza und ihr Mann stammen ursprünglich aus den Filipienen aber leben bereits seit über 10 Jahren in Vancouver.

Ich gemeinsam mit meiner Gastmutter und den anderen Studenten.

Der erste Schultag - ILAC Vancouver

Natalia, Kaz, Elenora und ich besuchen alle die gleiche Sprachschule in Vancouver. Das ist natürlich ein grosser Vorteil, weil sie mir so alles zeigen können und ich mir keine Gedanken dazu machen muss, wie ich denn nun den Weg zur Sprachschule finden soll.
In der Sprachschule angekommen werde ich sogleich von einem sympathischen Herrn begrüsst, welcher mir kurz alles zeigt und mich anschliessend in mein Klassenzimmer bringt. Beim Betreten sitzen dort schon zwei Jungs und eine Frau. Mit einem «Hey guys» begrüsse ich alle und setze mich hin. Zuerst herrscht unangenehme Stille. Dann fragt einer der Jungs: «So, where do you come from?» Fast im Kanon antworten alle «Switzerland». Nur die Frau meint mit leicht irritierter Stimme «Czech Republic». «Nei, isch nit wahr! Ier chemet eu alli üs der Schwiiz?!» Toll, jetzt sitze ich hier mit zwei Schweizern und einer Tschechin. Das kann ja heiter werden denke ich mir und sehe mich in Gedanken schon den ganzen Tag Deutsch sprechen. Wir unterhalten uns ein wenig (ich gebe es zu, vor allem in Deutsch) während laufend neue Studenten ins Zimmer kommen. Schliesslich sind wir sieben Schüler im Zimmer. Drei Schweizer, eine Tschechin, zwei Spanier sowie ein Koreaner. Damit ist die CAE-Klasse vom Sommer 2019 komplett.

Bevor wir mit dem eigentlichen Unterricht starten geht es für alle neuen Sprachschüler auf eine Walking-Tour durch Downtown Vancouver. Ein Guide zeigt uns die Stadt, gibt uns nützliche Tipps zu Bars, Restaurants und Geschäften und zeigt uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Die Walking-Tour ist zudem ideal, um mit den anderen Studenten in Kontakt zu treten und erste Pläne zu schmieden. Während dieser Walking-Tour einige ich mich gemeinsam mit den anderen beiden Schweizern meiner Klasse darauf nur Englisch zu reden (Okay, manchmal war es einfach zu verlockend etwas auf Deutsch zu sagen, damit es niemand versteht aber zu 90% haben wir uns wirklich daran gehalten!).

Nach der Walking-Tour kehren wir zurück in die Schule, wo unser erster Schultag nun offiziell beginnt.

Blick auf Vancouver Down Town

Aktivitäten, Ausflüge und mehr!

Einen Sprachaufenthalt macht man ja in erster Linie um seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Aber wenn wir ehrlich sind geht es bei einem Sprachaufenthalt auch um Freiheit, neue Dinge zu entdecken und einfach die beste Zeit seines Lebens zu haben! Soviel kann ich schon mal vorweg nehmen: Diese 3 Monate, welche ich in Vancouver verbringen durfte gehören definitiv in die Kategorie «Beste Zeit meines Lebens». Ich durfte während dieser Zeit so viel erleben, so viele Menschen kennenlernen und so viel Party machen wie ich es wahrscheinlich nie mehr machen kann. Ein wichtiger Bestandteil davon waren auch die Aktivitäten und Ausflüge, welche von der Schule angeboten wurden oder wir selbstständig organisiert haben. Alles aufzuführen würde aber den Rahmen dieses Blogs wohl etwas sprengen deshalb hier meine Top 3 Ausflüge und Aktivitäten von meiner Zeit in Vancouver:

Tofino

Holy sh***! Sorry für diese Ausdrucksweise aber Tofino war ganz klar mein absolutes Highlight! Die kleine Küstenstadt Tofino befindet sich im Osten von Vancouver Island, inmitten des Pacific-Rim-Nationalparks und ist an Schönheit und Charme kaum zu übertreffen. Endlose Strände, wilde Naturlandschaften mit Buchten, Seen und Regenwäldern sowie erstklassige Surfspots sind nur einige Highlights. Die rund sechs Stunden Fahrt lohnt sich auf alle Fälle. Wenn dir das zulange dauern sollte gibt es zudem als Alternative noch die Anreise per Wasserflugzeug. Die Aussicht vom Flugzeug muss unglaublich sein.. (Ich will zurück!)

Nebel zieht langsam über einen Strand in Tofino

Vancouver Downtown

Vancouver wird immer wieder als die schönste und lebenswerteste Stadt der Welt bezeichnet. Und jetzt weiss ich auch weshalb. Die Stadt hat unglaublich viel zu bieten und schafft es mich immer wieder aufs Neue zu überraschen. Da wäre beispielsweise «Gastown», der alte Stadteil von Vancouver, welcher mit seinem Charme kaum zu übertreffen ist und zudem mit einem grossen Angebot an angesagten Clubs und Bars überzeugt. Oder die unzähligen Strände, welche die Stadt umgeben. Der Stanley Park, Deep Cove, Grouse Mountain, China Town… Ihr merkt es schon, Vancouver hat unglaublich viel zu bieten und ich könnte diese Liste beliebig weiterführen - aber ich denke ihr habt verstanden was ich meine 😀

Blick von der Seawall auf Vancouver Downtown

Whistler – Das Eldorado für Outdoorliebhaber

Am letzten Wochenende vor meiner Abreise miete ich gemeinsam mit ein paar Freunden ein Auto und so fahren wir nach Whistler. Das liegt nur knapp 1.5 Stunden ausserhalb von Vancouver und ist damit für kanadische Verhältnisse «nur um die Ecke». Im Sommer ist Whistler das Mekka für Mountainbiker. Im Dorf wimmelt es nur so von Bikern und am Abend finden rauschende Parties statt. Aber auch Leute, welche kein Interesse am Biken haben werden in Whistler fündig. So sind wir beispielsweise mit der Peak-to-Peak Gondola gefahren und erkundeten zu Fuss die traumhafte Landschaft rund um Whistler.

Olympisches Maskottchen der Winterspiele 2010 in Whistler

Wie bereits erwähnt, gäbe es noch so viel mehr zu erzählen aber ich finde am besten überzeugst du dich einfach selber davon 😉 Ich habe meine 3 Monate in Vancouver auf jeden Fall in vollen Zügen genossen und möchte keinen Moment davon missen. Und ja, mein Englisch habe ich natürlich auch verbessert. Zurückgekehrt in die Schweiz bin ich mit meinem CAE-Diplom😊

Falls du Fragen hast oder irgendwelche Tipps für deinen Sprachaufenthalt in Vancouver brauchst, schreibe es einfach in die Kommentare. Ich würde mich freuen dir weiterhelfen zu können!

Joel

Joel

Ursprünglich stamme ich aus dem wunderschönen Wallis. Umgeben von Bergen hat mich aber bereits früh das Fernweh gepackt. Ich liebe es zu reisen und meine Erlebnisse in Bildern festzuhalten. Neben dem Reisen ist die Fotografie meine zweite Leidenschaft.

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