Jeannine absolvierte einen Sozialeinsatz in Hobart, Tasmanien. Wie sie auf der Insel willkommen geheissen wurde, erfahrt ihr in dem folgenden ersten Bericht. Vielen Dank für deine Blogbeiträge!
Diesen Januar packte ich meinen Koffer und tauschte das nass-kalte Wetter in der Schweiz gegen den australischen Sommer ein. Das Ziel meiner Reise war Hobart, der Hauptort Tasmaniens. Ich hatte mich dazu entschlossen, meine Ferien dieses Jahr zu nutzen, um Freiwilligenarbeit zu leisten. Wie sich heraus gestellt hat, war dies eine der besten Entscheidungen, die ich treffen konnte.
Nachdem ich meine erste Nacht in Australien in einem Hostel verbracht hatte, hiess mich die lokale Koordinatorin Amy am nächsten Tag Willkommen. Sie informierte mich darüber, was mich erwartet und brachte mich zum Freiwilligenhaus, wo ich die nächsten fünf Wochen wohnen würde. Neben mir war da noch Luis aus Spanien, mit dem ich das Haus teilte. Das Haus lag etwas ausserhalb von Hobart, gleich neben den botanischen Gärten, mit Blick auf die berühmte Tasman Bridge.
Das erste Wochenende nutzte ich dazu, Hobart zu erkunden. Jeden Samstag fand dort ein grosser Markt statt, wo man alles kaufen konnte, was das Herz begehrt. Von Souvenirs über Schmuck zu Kleider und Essen konnte man alles haben und der Markt war sehr farbenfroh. Ich genoss die fröhliche Atmosphäre in vollen Zügen. Sonntags besuchten wir erneut einen Markt, denn dann fand der Farmers' Market statt, wo frische Früchte und Gemüse aus der Gegend verkauft wurden. Tasmanien macht seinem Spitznamen „Apfelinsel“ alle Ehre, nur dass heute nicht mehr bloss Äpfel angepflanzt werden, sondern eine ganze Menge anderer Früchte. Die Aprikosen und Kirschen in Tasmanien gehören wohl zu den Besten, die ich je gegessen habe!
Am Montag war dann unser erster Arbeitstag. Ich muss zugeben, ich war ganz schön nervös, da ich nicht genau wusste, was auf mich zukommen würde. Aber wie sich herausstellte, war meine Nervosität völlig unbegründet. Steven, unser Teamleader, kam uns am Morgen abholen und war äusserst zuvorkommend und freundlich. Anders als bei den meisten anderen Niederlassungen in Australien arbeitet man in Hobart nicht eine ganze Woche am selben Projekt, sondern hat jeden Tag ein neues Projekt. So können auch Leute aus der Umgebung für einen Tag mithelfen. Aus diesem Grund fuhren wir jeden Morgen zum Büro der Conservation Volunteers, um die lokalen Helfer abzuholen. Das war meiner Meinung nach ein grosser Vorteil. So lernte ich sehr viele äusserst interessante Leute kennen, die mir eine Menge über das Land und das Leben in Tasmanien erzählten und Anekdoten zum Besten gaben.
Die lokalen Helfer hatten einen Brauch, wie ich schon bald erfuhr: Jeden Dienstag backte jemand einen Kuchen, den dann alle zum obligaten Morgentee geniessen konnten. Anschliessend wurden die Backkünste auf einer Skala von 1 bis 500 bewertet. Ich nahm die Herausforderung an und bereitete eine Roulade zu, die sie in Australien „Swiss Roll“ nennen.
Die Arbeit war sehr abwechslungsreich. Zum Freiwilligenhaus gehörte ein grosser Garten, den wir einmal in der Woche pflegten. Der Garten hatte den grossen Vorteil, dass wir uns frei bedienen konnten. Wir durften Zucchini, Tomaten, Gurken, Salat und Kartoffeln aus dem Garten geniessen. Das war äusserst lecker.
Jeden Mittwoch fuhren wir ins Bonorong Wildlife Sanctuary. Das ist ein Tierpark, in dem verletzte Tiere gepflegt und auf ihre erneute Auswilderung vorbereitet werden, sofern sie nicht so schwer verletzt waren, dass eine Auswilderung nicht mehr möglich war. Dort erledigten wir die kleinen, täglich anfallenden Aufgaben, damit sich die Pfleger um wichtigere Sachen kümmern konnten. Unsere Hauptaufgabe bestand darin, den Kot der Kängurus mit grossen Laubrechen aufzuputzen. Das war eine ganz unterhaltsame Arbeit, denn die Kängurus tollten innerhalb des Parks frei herum. Sie waren sehr zutraulich und beobachteten interessiert, was wir taten.
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Der zweite Teil von Jeannines Abenteuer folgt in Kürze!