Im Winter in die Wärme entfliehen und mein Französisch verbessern. Dazu hatte ich einen Sprachaufenthalt in Guadeloupe übers Internet entdeckt, Christoph Columbus schon im Jahr 1493. Guadeloupe befindet sich in einer Distanz von 7.000km zu Europa und wird vom Atlantik und der karibischen See umspült. Das Klima ist angenehm, die Temperaturen schwanken zwischen 20º und 30ºC.
Die Flugzeugtür öffnete sich und mich empfing die feucht-warme Abendluft der Insel. Guadeloupe besteht aus zwei Inseln: Grande Terre im Osten ist relativ flach und trocken. Der Kalkboden wird hauptsächlich von Zuckerrohrpflanzungen (mhmm Rum) genutzt. Herrliche Strände mit warmen und kristallklaren Wassern. Basse Terre mit "La Soufrière", einem noch aktiven Vulkan. Die Wolken, die sich an deren Gipfel hängen, sorgen das ganze Jahr über für ausreichenden Regen (der hat mich ein paar Mal überrascht) und zahlreiche Wasserfälle wie "les chutes du carbet". Im Regenwald wachsen mehr als 300 verschieden Baum- und Straucharten, mich haben die Riesenfarne fasziniert. Die Parks mit Waschbären und Leguanen, Orchideengarten, Bananen-Kaffee- und Kakaoplantagen mit hunderten von Vögeln und Schmetterlingen.
Ich bin aber nicht nur umhergereist. Von Montag bis Freitag habe ich von 8h bis 13.30h die Schule besucht. Am ersten Tag wurde uns Schülern (Herkunft: CH 35, D 30, USA 17 %, in jedem Alter bis zu 60ig J) alles rund um den Kurs und die Schule erklärt, dann absolvierten wir einen Test. Anhand der Ergebnisse dieses Tests wurden wir eingeteilt. In sechs verschiedenen Level waren ca. 6 Schüler pro Klasse, Lernen im kleinen Kreis.
Morgens hatte ich eine strenge Lehrerin aus der Metropole, nachmittags war viel Konversation angesagt mit einer Lehrerin von der Insel. In einer gelungenen Mischung aus sprachlichen Grundlagen und angeregten Diskussionsrunden gelang es den Lehrern, uns ein Gefühl für die Sprache zu vermitteln. Allerdings will ich euch nichts vormachen: Wer in die Schule geht, hat Hausaufgaben, was offen gestanden gegen Ende schon Überwindung gekostet hat. Doch die Schule hat so Spass gemacht, dass ich zur Streberin mutiert bin und mit meinem Diplom sehr zufrieden bin.
Bei meiner Gastfamilie lernte ich die französisch-kreolische Kultur und das feine Essen kennen. Die Häuser sind einfach und flach, weil sie den Zyklonen besser standhalten. Die Menschen sind naturverbunden, lebenslustig und offen. Man wird oft einfach so auf der Strasse angesprochen und in Geschäften schnell in eine kurze Unterhaltung verwickelt. Das Leben spielt sich langsamer ab als bei uns, die Leute leben mehr in den Tag hinein, sie planen weniger als wir.
Nun ist es schon etwas her, dass ich Sonne, Meer und Strand geniessen durfte. Viele einzigartige Erinnerungen und eine grössere Sprachsicherheit mit nach Hause nehmen konnte. Für mich war es ein unvergessliches Erlebnis und ich empfehle euch die Gelegenheit auch zu nutzen.
Conny S.