Früher lernte man eine neue Sprache in einem Klassenzimmer, mit Wörterbüchern oder aufwendigen Karteikartensystemen. Doch mittlerweile hat sich auch das Lernen revolutioniert. Kein Wunder, denn neue Technologien haben einen immer stärkeren Einfluss auf die Bevölkerung. Schneller, interessanter und vor allem individuell soll es sein.
Kurzes Lernen unterwegs ist ein neuer Trend. 10 Minuten auf dem Smartphone im Bus oder 20 Minuten Vokabel Check bei der Mittagspause. Lernen soll sich dem Tagesablauf anpassen. Doch bei all der virtuellen Überflutung bleibt der persönliche Kontakt oft auf der Strecke. Und dieser ist gerade beim Sprachenlernen so wichtig. Denn neben den neuen Lerntrends darf man nicht vergessen, dass vor allem das individuelle Erlebnis zählt.
Für das kompetente Sprachenlernen benötigt unser Gehirn genügend Möglichkeiten zum Üben, um das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Das Eintauchen in das Leben eines fremden Landes bietet diese Gelegenheit so intensiv wie kein anderes Lehrmedium. Ausserdem kommen durch die neuen Kontakte im Ausland frische Motivationsfaktoren zum Lernen hinzu, die laut Sprachwissenschaftler den wichtigsten Faktor zum effektiven Sprachenlernen ausmachen.
Kennst du noch das aufwendige Karteikartensystem, bei dem man früher mühselig Karte für Karte beschriften musste, um Vokabeln zu lernen? Das ist Schnee von gestern! Heute gibt es die Onlinelernplattform card2brain.ch, auf der du dir deine eigenen Lernkarten einfach selbst erstellen kannst und spielerisch nach dem "5-Fächer System" lernst. Dabei wird berücksichtigt, dass unser Gehirn verschiedene Gedächtnisstadien durchläuft, bevor eine Information dauerhaft abgespeichert wird. Durch das nötige wiederholen, wird sichergestellt, dass das Gehirn die Vokabeln nicht als nutzlose Information sieht und wieder vergisst, sondern man überprüft, ob das neue Wort auch wirklich im Langzeitgedächtnis gelandet ist. Da dein Lernerfolg online visualisiert wird, bekommst du gleich noch mehr Motivation, dich auch in Zukunft zu steigern und zu verbessern.
Wir merken uns Vokabeln besser, wenn sie im Zusammenhang mit anderen Informationen stehen. Das funktioniert, weil unser Gehirn wie ein Netz aufgebaut ist. Je mehr Verbindungen es unter den jeweiligen Wörtern gibt, desto schneller kann man sie auch wieder abrufen. Emotionen bilden häufig die stärksten Verbindungen. Kein Wunder, dass Menschen, die sich im Ausland verlieben, oft im Handumdrehen die Fremdsprache des Partners beherrschen. Liebe ist eben einer der besten Motivationsfaktoren. Aber auch ohne dich gleich zu verlieben, kannst du Erinnerungen und Bilder sammeln, die du mit bestimmten Vokabeln und Redewendungen verbindest und die dir helfen, dich in Zukunft besser daran zu erinnern.
Ein wichtiger Punkt, um Sprachen dauerhaft zu lernen und zu behalten, ist mit den Vokabeln und der Sprache in Kontakt zu bleiben. Hier sind natürlich Freunde, mit denen man sich schreiben kann, ein grosser Pluspunkt. Aber auch Online-Zeitungsartikel, Filme, Serien, Musik oder Podcast Beiträge stellen eine gute Möglichkeit dar, die Sprache auch zu Hause so oft wie möglich zu lesen oder zu hören.
Wem das alles nicht genug ist, der kann sich zu Hause einen Tandem Partner suchen. Dabei handelt es sich um einen Sprachaustausch. Du bringst jemandem Schweizerdeutsch bei, während die andere Person dir zum Beispiel beim Englisch, Spanisch oder Italienisch lernen hilft. Was man jedoch nicht unterschätzen sollte, ist dabei auch die nötige Disziplin mitzubringen. Denn schnell lässt man sich ablenken und spricht dann nur noch die Landessprache. Also suche dir auf jeden Fall eine Person, die wirklich an dem Sprachaustausch interessiert ist und setzt euch gemeinsame Ziele. So könnt ihr zum Beispiel eine halbe Stunde auf der einen und eine halbe Stunde auf der anderen Sprache sprechen.
Wie du siehst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Sprache zu lernen. Am besten du probierst mehrere Methoden aus und entdeckst, welches Konzept für dich das Beste ist. Viel Spass beim Lernen!